Hmmm, ...
Oh, well ...
Gedanken kommen und gehen ...
Thoughts come and go ...
... ich bin so schrecklich müde.
... I'm so damn tired.
... und doch wacht mein Geist bei der Übung ...
... but my spirit is awake during practice ...
Ich übe Nichtstun ... !
I learn to do nothing ...!
(Sorry, for being too tired to translate the enclosed German story about learning to do nothing.)
Das Nichtstun üben
Also, was tue ich in meiner Freizeit? Sie werden staunen, ich tue das, was mir vorschwebt seit meiner Geburt, nämlich nichts. Das gelingt mir natürlich nicht immer, aber ich übe und übe und bin auf dem Weg. Der Klügere gibt nach, sage ich mir und überlasse es den Tätigen, sich gegen die Schwerkraft zu stemmen. - Wie sieht das Nichtstun denn aus, konkret, und wie kann man sich darin üben? fragte ich Loos. - Nun, sagte er, üben heißt hier wie überall: etwas immer von Neuem versuchen, bis es gelingt. Nehmen Sie an, Sie liegen auf dem Sofa, am Samstagmittag, und setzen sich das Lernziel, zwei Stunden lang liegen zu bleiben, ruhig, aber ohne zu schlafen. Sie hören, wie eine Nachbarin staubsaugt oder jemand den Rasen mäht. Statt jetzt an Dinge zu denken, die zu erledigen wären, sollten Sie nur die Spinne betrachten, die reglos an der Zimmerdecke sitzt, und dabei keinesfalls dem Wunsch nachgehen, sie aus dem Weg zu räumen. Jetzt läutet ihr Telefon. Als Anfänger springen Sie auf und greifen zum Hörer. Das wäre nur dann bedenklich, wenn Sie aus Ihrem Versagen nichts lernten. Gehen Sie in sich, üben Sie weiter, bis Sie die Freiheit erlangen, auf Außenreize, die Sie zu einem Tun verleiten wollen, nicht nehr zu reagieren. Ich verstehe, sagte ich, aber wozu das alles, was ist der Sinn der Übung? - Vielleicht, sagte Loos, erfahren Sie zwei Stunden lang, wie es sich anfühlt, kein Sklave zu sein, wie friedlich es in Ihnen wird, wenn Sie das Dauergefühl, etwas zu müssen, für eine Weile verlieren.
(... aus dem Roman "Am Hang" von Markus Werner)